Als Partnerland der diesjährigen HANNOVER MESSE ist die Russische Föderation einer der zukunftsträchtigsten Wachstumsmärkte für den Detmolder Hersteller von Elektronik und Verbindungstechnik. Seit 2010 wächst das russische Geschäft von Weidmüller ungebremst. Im Hinblick auf die regionale Verteilung ist das Unternehmen vor allem in den Regionen um St. Petersburg und Rostow am Don aktiv. Außerdem hat Weidmüller Stützpunkte in Kasan und Chabarowsk. Nun sind weitere Standorte in Ufa, der Region Ural und in Povolie geplant. Wie optimistisch das Unternehmen die langfristige Entwicklung sieht, zeigt auch die Gründung einer ei­genen Vertriebsgesellschaft in Russland. Allen Unkenrufen zum Trotz bietet Russland weiterhin jede Menge Potential, insbesondere im Bereich der Robotik zählt das Land zu den führenden Nationen ­weltweit.

Langfristig plant Weidmüller, den Markt­anteil insbesondere in allen Anwendungsbereichen der Elektrotechnik in Russland zu erhöhen. „Zu den Erfolgsfaktoren am russischen Markt gehören definitiv eine starke und vertrauenswürdige Marke sowie die enge Abstimmung zwischen unseren Industriemanagern der verschiedenen Branchen“, sagt Natalia Mitrofanova, Managing Director Weidmüller Russland. „Schließlich müssen die Komponenten den Anforderungen in allen Branchen standhalten.“

Partner und Produkte vor Ort

Zu den wichtigsten Kundengruppen des Unternehmens in Russland zählen die Energiebranche (insbesondere die tech­nische Einrichtung entlang der großen Gaspipelines), sämtliche Prozessindustrien und die Transportbranche. Derzeit kooperiert Weidmüller hier etwa mit Siemens im Rahmen eines Großprojekts für die olym­pischen Winterspiele 2014 in Sotschi, wo neue Triebzüge die Standorte schneller miteinander verbinden werden. Wichtigste Partner für Weidmüller in Russland sind neben Siemens auch ABB, Schneider Electric, General Electric und Alstom.

Konkret wurde zuletzt das Produkt POCON als applikationsspezifische Lösung eigens für den russischen Markt entwickelt und anschließend in Weidmüllers Gesamtportfolio aufgenommen. Aktuell vergibt die Deutsch-Russische Außenhandelskammer den Innovationspreis 2013. Weidmüller hat sich mit POCON für diese Ausschreibung beworben.

„Die Besonderheit des russischen Marktes sind die extremen klimatischen Bedingungen, denen unsere Komponenten hier standhalten müssen“, sagt Natalia Mitro­fanova. „Die Signale und Daten der Züge müssen beispielsweise auch bei minus 60 Grad im russischen Winter weitergeleitet werden.“

Unterschiede zu Deutschland

Im Vergleich zu den europäischen Standards sind die Zertifizierungen in Russland von Grund auf verschieden. So müssen deutsche Produkte jeweils umfangreich an die Anforderungen des russischen Marktes angepasst werden, die völlig eigenen Regeln folgen. Langfristig wäre daher die Übernahme europäischer Standards durch Russland sehr wünschenswert. „Zudem stellen Projekte in Russland häufig aufgrund der für europäische Verhältnisse kaum fassbaren Größe des Landes große logistische Herausforderungen dar“, so Natalia Mitrofanova.

Trotz dieser Herausforderungen sind aber aufgrund des großen Marktpotentials dennoch alle großen europäischen Industriekonzerne im Land, um sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden – entsprechend groß ist auch die Konkurrenz bei den Projektvergaben.

Schlüsselfaktor Personal

Das Land leidet derzeit unter einem Mangel an gut ausgebildeten Ingenieuren. Dennoch sollen die heimischen Märkte aber vor allem mit inländischem Know-how wachsen. Um dieses Ziel zumindest zum Teil zu erreichen, setzt das Land auf Kooperationen mit ausländischen Hightechspezialisten. So werden talentierte ausländische Ingenieure hier stets mit ­offenen Armen empfangen. Gleichzeitig verlassen gute russische Ingenieure das Land Richtung Europa, da sie hier bessere Verdienstmöglichkeiten erwarten. Entsprechend schwer ist es auch für Weidmüller, russische Ingenieure für die hohen Anforderungen deutscher Ingenieurskunst zu gewinnen. Hinzu kommt die sprachliche Herausforderung: In Russland sprechen die wenigsten Menschen fließend Englisch – dies ist allerdings absolut notwendig, um sich mit dem deutschen Headquarter abstimmen zu können.

Technologieführerschaft

Weidmüller ist für Unternehmen der ­Russischen Föderation ein besonders geeigneter Partner, da das Unternehmen massenhaft elektrotechnische Lösungen in für Russland absolut innovativer Qualität herstellen und liefern kann. „De facto liegen unsere technologischen Fähigkeiten jenseits der Anforderungen der Projekte
in unserem Partnerland“, erklärt Natalia Mitrofanova.

Zudem kooperiert Weidmüller mit der ­russischen Firma Ekra. Resultat ist das bereits genannte und am russischen Markt bekannte Produkt POCON. Hierbei handelt es sich um ein Produkt für die Energie­verteilung für die Hauptstromnetze in Russland. Es wird z.B. als Relaisschutzschranke in Umspannwerken eingesetzt.

Nähere Informationen erhalten Sie unter:
www.weidmueller.de

14 replies on “Unternehmensprofil: Weidmüller setzt auf den russischen Markt”

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