Die argentinische Regierung verlor im November die Mehrheit im Senat. Im März 2022 wurde dennoch ein Abkommen mit dem IWF erreicht.
Deutsche Exporte nach Argentinien
(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutsche Exporte legen kräftig zu
Die deutschen Exporte nach Argentinien stiegen im Januar 2022 um 9,6% gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Zuwachs um 20,8% konnten sie in den ersten zehn Monaten 2021 einen Teil der Vorjahresverluste kompensieren. Gegenüber den stark reduzierten Vergleichswerten dürfte die Erholung zunächst weiter kräftig ausfallen. Für das Jahr 2020 ergab sich insgesamt ein Minus von 22,6%.
Auf der Importseite stand 2020 ein Abnahme um 14,6% zu Buche. Für die ersten zehn Monate 2021 ergibt sich noch ein Rückgang von 1,0%. Im Januar 2022 sank die deutsche Einfuhr aus Argentinien kräftig um 13,6% gegenüber dem Vorjahr.
Langsame Erholung von tiefer Rezession
Die argentinische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal 2021 um 17,9% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Im Vergleich zum Vorquartal ging das reale BIP allerdings um 1,4% zurück. Für 2021 erwartet der Internationale Währungsfonds in seinem jüngsten Weltwirtschaftsausblick eine Zunahme um 7,5%. 2022 sinkt die Wachstumsrate wieder auf 2,5%.
Im Jahr 2020 betrug der Rückgang des BIP 9,9%. Zwar konnte die neue Regierung die Ausbreitung des Coronavirus zunächst eindämmen, doch mit über 5,3 Millionen Infektionsmeldungen liegt das Land auf Rang 9 der am stärksten betroffenen Länder.
Bereits seit dem Frühjahr 2018 geht die argentinische Wirtschaftsleistung zurück. Dabei hatte die Regierungszeit Mauricio Macris so hoffnungsvoll begonnen. Doch die hohe Verschuldung und wirtschaftliche Rückschläge beendeten die Konjunkturerholung. Im März 2022 konnte ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erreicht werden, das dem Land mehr Zeit zur Rückzahlung seiner Schulden gibt.
Handelsabkommen mit EU birgt Chancen
Der Abschluss der Verhandlungen zwischen dem Mercosur und der EU sind ein großer Erfolg Präsident Macris, der dadurch den Zugang auf den europäischen Agrarmarkt erweitert hat. Auch deutsche Exporteure können in Zukunft günstiger auf dem argentinischen Markt anbieten. Doch angesichts der zunehmenden politischen Differenzen zwischen der EU und Brasilien steht das Abkommen wieder auf der Kippe.