Die aktuelle Entwicklung der deutschen Exporte kann ein Hinweis auf die zukünftigen Exportaussichten sein. Hat sich die Nachfrage deutlich verändert oder die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Anbieter? Wie sind die Konjunkturaussichten? Hält der Trend voraussichtlich an oder gibt es Hinweise auf eine Wende? Der ExportManager stellt mit den Exporttrends die neuesten Daten zum deutschen Export vor und kommentiert die Einflussgrößen für die kommenden Monate.
Aktuell sind die Exportwerte von Februar 2021 bis Januar 2022 erfasst. Insgesamt stiegen die deutschen Exporte im Januar 2022 um 7,5% gegenüber Januar 2021. Im Gesamtjahr 2021 erhöhten sich die Exporte um 14,0% gegenüber dem Vorjahr. 2020 waren die Exporte um 9,3% zurückgegangen.
Aufträge und Produktion signalisieren Schwäche
Die weitere Entwicklung wird zunächst noch von den Versorgungsengpässen in der Industrie beeinträchtigt. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie stiegen im Dezember 2021 um 2,8% gegenüber November 2021. Gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat erhöhten sich die Auftragseingänge um 5,5%. Gegenüber Februar 2020, also dem letzten Monat vor Einführung pandemiebedingter Einschränkungen, betrug das Plus 9,8%. Die Produktion lag im Dezember 2021 um 0,3% unter dem Stand des Vormonats und 6,9% unter dem Niveau von Februar 2020. Der Auftragsbestand steigt weiter an und wies im Dezember 2021 eine Reichweite von 7,7 Monaten auf.
Welthandel wächst stärker als Wirtschaftsleistung
Prognosen des Internationalen Währungsfonds IWF vom 25. Januar sagen für 2022 einen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 4,4% voraus. Das Handelsvolumens von Waren und Dienstleistungen soll sich 2022 um 6,0% erhöhen. Für 2023 rechnet der IWF mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,8% und einem Zuwachs des Handelsvolumens um 4,9%.