Italien hat sich von der Pandemie erholt. Die Regierung setzt auf Mittel aus dem EU-Aufbaufonds.
Deutsche Exporte nach Italien
(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt
Bilateraler Handel legt kräftig zu
Die deutschen Lieferungen nach Italien sanken 2020 um 10,8%. Seit März 2021 erholt sich der Absatz. Im Oktober 2021 erfolgte entsprechend ein starker Anstieg um 29,8%. Für die ersten zehn Monate resultiert aus den kräftigen Zuwächsen seit dem Frühjahr ein Plus von 25,0%.
Die deutschen Importe aus Italien gingen 2020 um 5,7% zurück. Von Januar bis Oktober 2021 erholten sie sich mit einem Plus von 21,5%. Im Oktober 2021 erhöhten sie sich um 13,4%.
Wirtschaftsleistung wächst kräftig
Der heftige Ausbruch des Coronavirus hatte Italien im Frühjahr 2020 lahmgelegt. Entsprechend stark fiel das Wachstum im Frühjahr 2021 aus. Von April bis Juni stieg das reale BIP um 17,3% zum Vorjahr, im dritten Quartal folgte ein Plus von 3,8%. Im ersten Quartal 2021 war die Wirtschaftsleistung noch um 0,7% gesunken.
Insgesamt wurde für das Gesamtjahr ein Rückgang des realen BIP von 8,9% gemeldet. Die EU-Kommission prognostiziert in ihrer Herbstprognose 2021 für Italien ein Wachstum von 6,2% im laufenden Jahr, gefolgt von 4,3% im kommenden Jahr. Neben dem kräftigen Anstieg der Investitionen sowie des Außenhandels tragen höhere private Konsumausgaben dazu bei.
Solide Industriebasis
Italien bleibt ein wichtiger Kunde für die deutschen Industrieunternehmen. Zu den führenden Branchen zählen der Maschinen- und Anlagenbau sowie die metallverarbeitende Industrie. Hinzu kommt die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Auch die Textil- und Kunststoffindustrie sowie die Fahrzeugindustrie sind von Bedeutung. Im Export erzielt Italien komfortable Überschüsse und ist für die Produktion auf deutsche Importe angewiesen. Die importierenden Unternehmen sind dabei in der Regel deutlich zahlungskräftiger als es die Finanzsituation des Staates nahelegt.