Auf dem Firmengelände der Gerhard Schubert GmbH in Crailsheim entstehen rund 120 Verpackungsanlagen pro Jahr. Seit 1966 stellt das Unternehmen hier flexible Maschinen zum Befüllen, Verschließen, Etikettieren oder Palettieren verschiedener Produkte her. Aus der hohen Komplexität der internationalen Handelsgeschäfte des Unternehmens ergibt sich eine Reihe von Risiken. Daher nutzt das Unternehmen verschiedene Garantien entlang der Wertschöpfungskette.

Von Günter Knak, Produktspezialist Trade Finance, Deutsche Bank AG

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Die Gerhard Schubert GmbH liefert ihre Verpackungsanlagen an Kunden auf der ganzen Welt. Bei der Abwicklung dieser Exportgeschäfte ist das Unternehmen aufgrund der verschiedenen Rahmenbedingungen in den Abnehmerländern häufig mit mangelnder Transparenz und hoher Komplexität konfrontiert. Die Vertragsgestaltung und die Zahlungsbedingungen basieren auf einem abweichenden Rechtsverständnis und unterschiedlichen Gepflogenheiten. Hinzu kommen Risiken in Bezug auf Sprache, Transport oder Währung im Abnehmerland. Daher müssen die Exportgeschäfte entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Abgabe eines Angebots über die Lieferung bis hin zur Gewährleistung – abgesichert werden.

Die Firma Schubert greift dafür auf ein Bündel von Garantien zurück. Sie reichen von Bietungs- und Anzahlungsgarantien über Vertragserfüllungs- bis hin zu Gewährleistungsgarantien. Diese stellen sicher, dass abgegebene Angebote, Anzahlungen, Lieferungen sowie die anschließende Gewährleistung bei Nichteinhaltung bzw. Zahlungsausfall des Schuldners abgesichert sind.
Eine international aufgestellte Bank kann dabei außerdem Textempfehlungen für die Garantieausgestaltung zur Verfügung stellen. Da die Garantien im eigenen globalen Netz erstellt und standardisierte Vorlagen verwendet werden, entstehen deutlich weniger zusätzliche Kosten als bei der Einbindung von Drittbanken.

Ausgestaltung der Garantiestellung

Um die Risiken aus internationalen Geschäften möglichst effizient zu steuern, stehen verschiedene Garantien – sogenannte Avale – zur Verfügung. Als Aval bezeichnet man eine Bürgschaft oder Garantie, die ein Kreditinstitut im Auftrag eines Schuldners gegenüber einem Dritten gewährt. Durch das Aval ist das Kreditinstitut verpflichtet, bei einem Zahlungsausfall des Schuldners dem Gläubiger die offene Schuld zu begleichen – die Komplexität und die Risiken aus dem internationalen Warenwirtschaftsverkehr werden so erheblich reduziert.
Die möglichen Avalarten decken die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens ab, angefangen von Bietungs- und Anzahlungsavalen über Vertragserfüllungs- bis hin zu Gewährleistungsavalen. Avale können dabei befristet oder unbefristet sein, direkt durch die Bank des Schuldners an den Gläubiger abgegeben werden (direkte Garantie) oder indirekt über eine Korrespondenzbank (indirekte Garantie).

Aufgrund der Belastung der Kreditlinie durch die Stellung von Avalen nimmt das Avallinienmanagement dabei eine wichtige Rolle ein. Durch die Analyse der Prozesse rund um die Avalstellung kann so eine Optimierung der Liquidität erreicht werden.

Kontakt: guenter.knak[at]db.com

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