Der Welthandel zieht wieder an. Auch die deutschen Exporte erholen sich vom Einbruch des Vorjahres. Doch die Rahmenbedingungen im internationalen Geschäft haben sich verändert: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Lieferkette sind die Keywords 2021. Der „Tag der Exportweltmeister“ am 4. Oktober 2021 greift diese Themen auf.

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Sorgfaltspflichten für die Lieferkette und Menschenrechtsaspekte in der Exportkontrolle sind zwei neue Prüfaufgaben im Außenhandel. Exportierende Unternehmen sehen sich schon seit Jahren wachsenden Anforderungen an die außenwirtschaftliche Compliance gegenüber. Gleichzeitig wächst auch der Anspruch der Kunden an die ökologische und soziale Werthaltigkeit des Leistungsangebots. Unternehmen stehen damit nicht nur in der Verantwortung, sondern profitieren auch von einer überzeugenden Unternehmensphilosophie und einem authentischen Markenauftritt.

Wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich zusammengehen, präsentiert Dr. Peter Tauber in seiner Eröffnungsrede auf dem „Tag der Exportweltmeister“. Der frühere Generalsekretär der CDU und ehemalige Parlamentarische Staatssekretär leitet die Unternehmenskommunikation und den Bereich soziale Verantwortung bei Engelbert Strauss. Als einer der weltweit führenden Hersteller für Berufsbekleidung und Arbeitsschutz erwirtschaftet das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes online. Der Familienbetrieb mit Sitz im hessischen Main-Kinzig-Kreis beschäftigt 1.400 Mitarbeiter und fertigt in 31 Ländern weltweit mit Schwerpunkt in Südostasien – insbesondere in Bangladesch. Dort hat Engelbert Strauss einen Lehrstuhl für Nachhaltigkeit und Textile Innovation aufgebaut.

Für einen Bekleidungshersteller scheint es naheliegend, in Zeiten geschlossener Geschäfte auf den Onlinehandel umzustellen und die Qualität seiner Zulieferer im Auge zu behalten. Doch wie sieht es im Maschinenbau aus? Auch für den Lüfterhersteller ebm-papst steht die ressourceneffiziente Produktion und Ausführung seiner Produkte im Fokus der Innovationsprozesse. Thomas Nürnberger, seit April 2021 Gruppengeschäftsführer Vertrieb und Marketing bei ebm-papst, setzt auf „klare Signale für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz“. Dazu kommen eine konsequente Digitalisierungsstrategie und ein Ausbau des Asien-Geschäfts. Nürnberger wird in die Eröffnungsdiskussion auf dem „Tag der Exportweltmeister“ aus China zugeschaltet und kann ein aktuelles Bild der Situation im stark wachsenden Absatzmarkt seines Unternehmens übermitteln.

Rahmenbedingungen verbessern und Lösungen entwickeln

Mit den Unternehmensvertretern aus der Industrie diskutieren Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef des DIHK, und Michael Dietz, Global Head of Trade Finance Flow der Deutschen Bank AG. Treier bringt frische Eindrücke zu Konjunkturerwartungen und Versorgungsengpässen aus der Breite der Mitgliedsunternehmen des DIHK mit. Angesichts der internationalen Herausforderungen dürfte auch ein Statement in Richtung der neuen Bundesregierung nicht fehlen. Dietz beleuchtet die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung aus Sicht der Finanzbranche. Mit Green Finance und innovativen Plattformlösungen leisten auch die Banken ihren Beitrag zur Modernisierung der deutschen Wirtschaft.

Nach der Eröffnungsdiskussion folgen Themenforen zu digitalen Finanzierungslösungen. So hat die Deutsche Bank für ihre Firmenkunden eine „Autobahn“ eingerichtet, die auf mehreren digitalen Wegen zu den richtigen Finanzprodukten führt. TraFinScout wiederum setzt auf einen einfachen digitalen Zugang zu Finanzierungsangeboten für „Small Tickets“.

Den Nachmittag eröffnet ein Impulsvortrag von Georg Pietsch, Abteilungsdirektor des BAFA. Er erläutert aktuelle Herausforderungen in der Exportkontrolle wie die neue EU-Dual-Use-Verordnung. Anschließend widmen sich Themenforen der Finanzierung in Lateinamerika, dem Aufbau interner Compliance-Systeme für die Exportkontrolle, den Anforderungen an Compliance im US-Geschäft sowie intelligenten Logistiklösungen. Dabei kommen Vertreter von Industrieunternehmen zu Wort, die sich in ihrem weltweiten Geschäft immer wieder den Herausforderungen von Marktentwicklung, Finanzierung, Exportkontrolle und Logistik stellen.

Zum Abschluss diskutieren Vertreter von Eintracht Frankfurt über das internationale Geschäft. Exportierende Unternehmen nutzen erfolgreich Netzwerke, um ihre Ambitionen in ausländischen Märkten umzusetzen. Dabei gleichen sie Fußballvereinen, die auf der internationalen Bühne mitspielen wollen. In beiden Fällen bedarf es erfahrener Vermittler. Global agierende Banken können die nötigen Kontakte herstellen und Ressourcen mobilisieren. Der „Tag der Exportweltmeister“ endet mit einem stimmungsvollen Get-together im Lounge-Bereich des Stadions von Eintracht Frankfurt.

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Tag der Exportweltmeister

Die Bewältigung der Corona-Krise dauert an. Zwar nimmt die Weltwirtschaft bereits wieder kräftig Fahrt auf; für 2021 erwartet der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von 6%. Doch die Märkte haben sich verändert. Durch Corona hat die Digitalisierung einen Schub erhalten, Plattformen etablieren sich im gesamten Wertschöpfungsprozess. Politische Fragestellungen wie Klimaschutz und Menschenrechte gewinnen an Gewicht. Mit Green Finance und dem Lieferkettengesetz rücken neue Themen auch auf die Agenda der deutschen Exporteure. Der „Tag der Exportweltmeister 2021“ bringt sie auf den neuesten Stand.

Der „Tag der Exportweltmeister“ findet am 4. Oktober 2021 im Deutsche Bank Park Frankfurt am Main statt. Weitere Informationen finden Sie HIER. Eine Anmeldung zur Teilnahme vor Ort oder digital ist HIER möglich.

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