Neue Absatzchancen und höhere Preise
Bereits die ersten Scharmützel des drohenden Handelskonflikts haben Brasiliens Farmern neue Absatzmöglichkeiten eröffnet. Im Gegenzug zur Verhängung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium durch die USA belegte China Soja aus den USA mit höheren Zöllen und bezieht seither offenbar größere Mengen des Getreides aus Brasilien. Darüber hinaus dürfte die wachsende Unsicherheit die Preise für manche Energie- und Agrarrohstoffe steigen lassen. Von der Außenwirtschaft kommen also positive Impulse.
Zurückhaltung der Privatwirtschaft
Eine größere Gefahr für die brasilianische Wirtschaft geht von einer Verschlechterung der Finanzierungskonditionen aus, die ein Handelskonflikt mit sich bringen könnte. So dürfte die Risikobereitschaft der Kreditgeber sinken und die Zinsen steigen. Aktuell sind die brasilianischen Zinsen etwas gesunken, da die Inflationsrate zurückgegangen ist. Eine Abwertung des Brasilianische Real würde diese Entwicklung drastisch umkehren.
Bereits für das erste Quartal 2018 sehen private Institute laut einem Bericht der GTAI eine verhaltene Investitionstätigkeit und eine schwächere Zunahme des Konsums. Wachstumsimpulse kommen insbesondere von der Agrarwirtschaft, während sich die Steigerungsrate der Industrieproduktion im Verlauf des ersten Quartals verringerte. Der Dienstleistungssektor stagnierte sogar gegenüber dem Vorquartal. Doch trotz des konjunkturellen Luftholens sind die Wachstumsaussichten für Brasilien 2018 und 2019 mit rund 3% recht ordentlich.
Markteintritt vorbereiten
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