In den vergangenen zehn Jahren war Peru in wirtschaftlicher Hinsicht einer der Star-Performer Lateinamerikas. Hohe Wachstums- und moderate Inflationsraten, eine solide Haushaltspolitik und eine Nettogläubigerposition gegenüber dem Ausland haben das Land zu einem der besten Risiken in der Region gemacht. In diesem Jahr macht sich angesichts des zumindest vorläufigen Endes des Rohstoffbooms die Abhängigkeit von Primärgüterexporten negativ bemerkbar. Das Wachstum ist im Jahresverlauf eingebrochen.
Von Ingo Gerding, Senior Regional Manager Südamerika, Financial Institutions/Emerging Markets, BHF-BANK
Politische Lage
Der gegenwärtige Präsident Ollanta Humala wurde 2011 gewählt und hat sich als pragmatischer „Macher“ erwiesen. Nach eigener Auskunft orientiert er sich an der Politik von Brasiliens ehemaligem Präsidenten Lula da Silva. Obwohl es im Parlament des Landes keine klaren Mehrheiten gibt und zahlreiche Wechsel im Kabinett stattfanden, hat die Regierungsfähigkeit hierunter nicht nachhaltig gelitten.
Im Oktober 2014 finden in Peru Kommunalwahlen statt, und die interessanteste Frage ist die nach dem künftigen Bürgermeister von Lima. In der Hauptstadt lebt ein Drittel der Bevölkerung des Landes, und ein Gros der Wirtschaftsleistung wird dort erbracht. Das Amt des Bürgermeisters von Lima wird daher von vielen als das zweitwichtigste, nach dem des Präsidenten, betrachtet. Die besten Aussichten hat der konservative Luis Castañeda, der dieses Amt bereits zweimal innehatte und als Gegner von Präsident Humala gilt. Die nächsten Präsidentschaftswahlen finden 2016 statt.
Wirtschaftliche Entwicklung
Schaut man auf die vergangenen zehn Jahre, ist Peru makroökonomisch eines der sich am besten entwickelnden Länder Lateinamerikas. Fast „asiatische“ Wachstumsraten – teilweise um die 9% p.a., in den vergangenen Jahren eher um die 6% bis 7 % p.a. – konnten mit sehr moderaten Inflationsraten in Einklang gebracht werden. Eine durchgehend solide Haushaltsführung erlaubt dem Land antizyklische Maßnahmen in Flautezeiten, beispielsweise während der Finanzkrise 2009 sowie auch aktuell, ohne größere Budgetdefizite hinnehmen zu müssen.
Die Zentralbank („Banco Central de Reserva del Perú“) gilt als konservativ und solide geführt. Die traditionell positiven Handels- und Leistungsbilanzen verschlechtern sich allerdings schon seit einigen Jahren. 2014 wird die Leistungsbilanz des Landes mit einem Defizit in Höhe von 4,8% des BIP deutlich im Minus abschließen. Allerdings wird dieser Fehlbetrag nach wie vor durch ausländische Direktinvestitionen abgedeckt. Die Auslandsverschuldung Perus ist gering, besonders die des öffentlichen Sektors (die gesamte öffentliche Schuld beträgt nur 15% des BIP) und wird deutlich überdeckt durch die Devisenreserven. Peru nimmt schon seit Jahren eine Nettogläubigerposition gegenüber dem Ausland ein.
Das vorgezeichnete insgesamt sehr positive Bild der Wirtschaft Perus wird getrübt durch die hohe Abhängigkeit des Landes von Primärprodukten. Insbesondere der Export von Bergbauprodukten, allen voran Kupfer und Gold, ist eine wichtige Einnahmequelle für den Staat. Nicht nur die Exportstruktur ist insofern sehr einseitig ausgerichtet, auch ein hoher Teil der Investitionen fließt in diese Sektoren.
Das in diesem Jahr zu beobachtende (vorläufige?) Ende des weltweiten Rohstoffbooms (der Bloomberg Commodities Index fiel Mitte September auf ein Fünfjahrestief) hat daher deutlich negative Auswirkungen auf die Wirtschaft Perus. Das Wachstum des Sozialprodukts ist eingebrochen und betrug im Juni, auf das Jahr hochgerechnet, nur noch 0,3%, erholte sich im Juli aber etwas und lag bei 1,2%. Für das Gesamtjahr könnten bei optimistischer Einschätzung 3,9% bis 4% erreicht werden (2013: 5,8%). Bei einem Anhalten des Preisverfalls für die wichtigsten Exportgüter Perus wird für 2014 mit einer negativen Handelsbilanz gerechnet. Das zu erwartende Defizit in Höhe von 1,2% des BIP könnte das schlechteste Ergebnis seit 14 Jahren darstellen.
Chancen für ausländische Investoren
Die Regierung hat in den vergangenen Monaten konjunkturstimulierende Maßnahmen eingeleitet und wichtige Infrastrukturvorhaben (wie den U-Bahn-Bau in Lima) vorangetrieben. Zudem sollen in den kommenden zwei Jahren zwei Großprojekte im Bergbau umgesetzt werden (Toromocho & Las Bambas), wodurch deutliche Impulse für das Wirtschaftswachstum erwartet werden können.
Für die deutsche Exportwirtschaft ergeben sich Chancen im Bereich Bergbau
(rd. 60% der peruanischen Exporte sind Bergbauprodukte) sowie in Wirtschaftssektoren mit hohem Nachhol- und Entwicklungsbedarf wie Gesundheit, Landwirtschaft und Infrastruktur. Wie fast überall in der Region genießen deutsche Produkte in Peru hohes Ansehen und werden als qualitativ hochwertig angesehen. Das gilt insbesondere für Kapitalgüter wie Maschinen aller Art, elektrotechnische Erzeugnisse und Fahrzeuge. Das kürzlich in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen Peru und der EU sollte den Handelsaustausch stimulieren, ebenso wie der sich gut entwickelnde Integrationsverbund „Pazifik-Allianz“, zu dem Peru, Chile, Kolumbien und Mexiko gehören, alles Länder mit einer eindeutig marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftspolitik.
Kontakt: ingo.gerding[at]bhf-bank.com
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