Die deutschen Unternehmen rechnen für 2019 nicht mit deutlichen Exportzuwächsen. In der jährliche Umfrage des DIHK zum Auslandsgeschäft (Going International 2019) blickten die 2.100 befragten Unternehmen neutral auf die Geschäftsperspektiven. Im Vorjahr hatte der positive Saldo der Erwartungen noch 15 Punkte betragen. Lediglich die Geschäftsperspektiven in Asien und der EU wurden mehrheitlich positiv bewertet.
Skeptische Blicke auf China
Die deutschen Unternehmen sehen insbesondere den Handelskonflikt zwischen den USA und China mit Sorge. Auch die die konjunkturelle Abschwächung dürfte die Nachfrage bremsen. Die chinesischen Importe erhöhten im Zweimonatszeitraum Januar und Februar 2019 lediglich um 1,5%. Dafür war jedoch vor allem der Einbruch der Importe aus den USA verantwortlich. Sie sanken um 32,2%. Dagegen entwickelte sich der Handel mit der EU überdurchschnittlich gut. Die deutschen Exporte nach China waren im Januar 2019 um 7,0% gestiegen. Der aktuelle Exporttrend weist auf eine etwas schwächere Entwicklung hin.
Auf dem chinesischen Automobilmarkt zeigten sich in den ersten beiden Monaten 2019 bereits deutliche Bremsspuren. Nach Angaben des Branchenverbandes CAAM sanken die Verkäufe gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 14,9%. Erst im zweiten Halbjahr dürften sich die Verkaufszahlen wieder erhöhen. Für das gesamte Jahr rechnet der Verband mit einem Absatz von 28 Mio Fahrzeugen, dem gleichen Niveau wie 2018. Eine stürmische Entwicklung ist dagegen bei den Verkaufszahlen für Elektroautos bzw. „New Energy Vehicles“ festzustellen. Sie verdoppelten sich in den ersten beiden Monaten 2019 auf 148.000 Einheiten. Der Markt für Elektromobilität in China ist auch Thema im neuen ExportManager.
Japan überrascht mit starkem Plus
Das Handelsabkommen JEFTA wirft seine (positiven) Schatten voraus. Die vom DIHK befragten Unternehmen sehen die dortigen Geschäftsperspektiven mit einem positiven Saldo von 14 Punkten ausgesprochen optimistisch. Bereits die Exportzahlen vom Januar 2019 bestätigen diese Einschätzung. Die deutsche Warenausfuhr nach Japan erhöhte sich um 22,2%. Auch in Absatzmärkten mit geringem Wirtschaftswachstum (0,8%) sind also große Sprünge möglich, wenn sich die Rahmenbedingungen deutlich verbessern.
Insgesamt kommen die Länder der Region Asien-Pazifik auf einen positiven Erwartungssaldo von 10 Punkten. Im Vorjahr lag er noch bei 24 Punkten. Die Freihandelsabkommen mit Singapur und Vietnam dürften den Exporten in diese Länder positive Impulse geben. Allerdings zeigt die Abschwächung der Exporte nach Südkorea, dass der Effekt mit den Jahren nachlässt.