Knauf zeigt in Russland Flagge
Die Wirren der deutsch-französischen Geschichte konnten dem führenden Anbieter von Gipsprodukten nichts anhaben. Geboren im ehemals deutschen Lothringen gründeten die Brüder Alfons und Karl Knauf 1932 ein Gipsputzwerk in Perl an der Mosel. Der Gips kam aus dem luxemburgischen Schengen. Knauf entwickelte sich aus seinen europäischen Wurzeln zu einem weltweit bekannten und erfolgreichen Exportweltmeister.
Vor allem Trockenbausysteme und Maschinenputze werden mit dem Namen Knauf verbunden. In Russland heißen Trockenbauplatten aus Gips zum Beispiel schlicht „Knauf-Platten“. Durch zahlreiche Zukäufe und Produktentwicklungen ist eine Unternehmensgruppe mit 220 Produktionsstätten in über 86 Ländern entstanden. Im Angebot sind neben Baustoffen aus Gips auch Dämmstoffe und Baumaschinen. Doch was macht den Erfolg aus? Welche Schritte haben die Unternehmensgruppe Knauf international zum Erfolg geführt?
-
Global denken
Die Brüder Knauf haben frühzeitig auf Expansion gesetzt und weltweit nach Gelegenheiten zum Kauf weiterer Gipsgruben und Wettbewerbern gesucht. Eine weitere wichtige Triebfeder des Wachstums waren technische Neuerungen und ein hoher Qualitätsanspruch. Nach der Ausdehnung in Europa und im Mittelmeerraum folgte die Erschließung Asiens und Amerikas. Inzwischen erwirtschaftet die Unternehmensgruppe Knauf weltweit mit rund 27.400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 6,5 Mrd Euro (Stand 2016).
-
Gemeinsam handeln
Knauf setzt bei der Internationalisierung auf den Austausch der Mitarbeiter zwischen den verschiedenen internationalen Standorten. Dabei geht es nicht nur um Wissensvermittlung. Sprachkenntnisse, kulturelle Erfahrungen und Teilhabe an innovativen Prozessen sind weitere Zutaten zur Bildung einer globalen Identität bei Knauf. An dem firmeninternen Austauschprogramm sind derzeit Betriebe aus Argentinien, Australien, Chile, China, Deutschland, Dubai, Großbritannien, Russland, der Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligt.
-
Persönlichkeit zeigen
Im Herbst 2018 feierte Knauf 25 Jahre Engagement in Russland (https://www.russland.capital/25-jahre-knauf-in-russland-mehr-als-nur-gips). Die internationale Expansion trieben die Söhne der Firmengründer seit den 1970er Jahren voran. Nikolaus Knauf nahm an den Feierlichkeiten im Moskauer Bolschoi-Theater teil und blickte zurück auf den Start der Russlandsaktivitäten 1993 in Krasnogorsk. Als Honorarkonsul der Russischen Föderation steht er in Russland für das Unternehmen. Knauf hat sich unter anderem durch die Restaurierung orthodoxer Kirchen und soziales Engagement in Russland ein positives Image erarbeitet.
-
Qualität halten
Knauf engagierte sich nach dem Ende des kalten Krieges nicht ohne Vorerfahrung in Russland. Bereits in den 1970er Jahren knüpfte das Unternehmen Kontakte zu russischen Universitäten. Mit der Produktion im Gipswerk Krasnogorsk ab 1993 ging der Aufbau der Fertigungskompetenz für den in den Platten verwendeten Karton einher. So konnte der Qualitätsanspruch gehalten werden und der Anteil der Wertschöpfung vor Ort auf nahezu 90% angehoben werden. Damit ist Knauf in Russland als Hersteller weitgehend von außenwirtschaftlichen Risiken abgeschirmt.
-
Unabhängig bleiben
Langfristige Investitionen, die sich nach und nach bezahlt machen, bilden die finanzielle Grundlage für die internationale Expansion. Knauf hat inzwischen 1,6 Mrd EUR in Russland investiert. Auch in den anderen über 86 Produktionsländern und Absatzmärkten engagiert sich Knauf mit erheblichen Mitteln. Ein beachtlicher Teil des jährlichen Umsatzes fließen in den Ausbau der weltweiten Kapazitäten. Damit wächst das Unternehmen vor allem mit eigenen Mitteln und bleibt finanziell unabhängig.
Best Case für den Mittelstand
Exportweltmeister wie Knauf haben es geschafft, ein Produkt als weltweite Musterlösung zu etablieren. Wir haben uns die Erfolgskriterien angesehen und im Whitepaper „10 Schritte zum Exportweltmeister“ zusammengefasst. Schauen Sie sich das Whitepaper gerne an: https://www.exportmanager-online.de/10-schritte-zum-exportweltmeister/.