Nach den starken Rückgängen im Frühjahr 2020 legten die deutschen Exporte im April und Mai 2021 kräftig zu. Der Exporttrend ist deutlich positiv, dürfte sich jedoch etwas abschwächen. Die weitere Entwicklung wird zunächst noch von den Versorgungsengpässen in der Industrie beeinträchtigt. Die Auftragseingänge der Industrie gingen im Mai gegenüber April um 3,7% zurück. Gegenüber dem Vorjahr betrug das Plus 54,3%. Die Produktion sank im Mai um 0,3% gegenüber April und lag um 17,3% über dem Vorjahreswert. 

Der ExportManager stellt mit den Exporttrends die neuesten Daten zum deutschen Export vor und kommentiert die Einflussgrößen für die kommenden Monate. Aktuell sind die Exportwerte von Juni 2020 bis Mai 2021 erfasst. Insgesamt stiegen die deutschen Exporte im Mai 2021 um 36,4% gegenüber Mai 2020. In den ersten fünf Monaten 2021 erhöhten sich die Exporte um 15,3% gegenüber dem Vorjahr. 2020 waren die Exporte um 9,3% zurückgegangen.

Großbritannien erholt sich vom Brexit

Die deutschen Exporte nach Großbritannien stiegen im Mai 2021 außerordentlich stark um 46,3%. Damit endet die Absatzkrise nach Ende der Übergangsphase. Für die ersten fünf Monate 2021 ergibt sich bereits ein kleiner Zuwachs von 0,9%. Im Jahr 2000 hatten sich die Exporte um 15,5% verringert. Vor allem der Absatz von Kraftfahrzeugen spürte die schwache Nachfrage. Bei einem Lieferanteil von 23,1% sanken die Exporte 2020 um 29,1%. Der Maschinenbau verzeichnete bei einem Anteil von 14,8% ebenfalls einen überdurchschnittlichen Rückgang von 17,6%.

Noch heftiger war zu Jahresbeginn 2021 der Rückgang der deutschen Importe aus Großbritannien. Sie sanken in den ersten fünf Monaten 2021 um 14,5% gegenüber dem Vorjahr. Im Mai 2021 konnte allerdings ein Anstieg um 26,2% verzeichnet werden. Für die das Jahr 2020 wurde lediglich ein Minus von 9,6% ermittelt. Auch hier waren Kraftfahrzeuge und Maschinen mit 10,6% bzw. 11,6% die bedeutendsten Warengruppen. Der Rückgang der Importe betrug 18,1% bzw. 19,6%.

USA erhöht Inlandsnachfrage kräftig

Die deutschen Exporte in die USA stiegen im Mai 2021 um 40,7% gegenüber Mai 2020. Für die ersten fünf Monate 2021 ergibt sich ein Plus von 16,1%. Im Gesamtjahr 2020 gingen sie um 12,5% zurück. Die Absatzwerte dürften weiter kräftig gegenüber dem stark reduzierten Vorjahresniveau steigen. Die deutschen Importe aus den USA sanken 2020 um 5,0%. Allerdings hat sich das Bild zu Jahresbeginn 2021 deutlich verschlechtert. Anschließend legten die deutschen Importe im Mai 2021 jedoch kräftig um 32,6% zu. Für die ersten fünf Monate 2021 summiert sich der Rückgang auf 1,6%.

Handel mit China nimmt deutlich zu

Die deutschen Exporte nach China steigen weiter. Im Mai 2021 legten sie um 17,1% gegenüber dem Vorjahr zu. Für die ersten fünf Monate 2021 steht ein Plus von 19,7% zu Buche. Im Jahr 2020 waren die deutschen Exporte nach China lediglich 0,1% hinter dem Vorjahreswert zurückgeblieben. Die deutschen Importe aus China stiegen 2020 um 5,6%. Im Mai 2021 sanken sie um 4,4%, von Januar bis Mai stiegen sie jedoch insgesamt um 15,6%.

Der Einbruch der chinesischen Konjunktur infolge der Virusepedemie hatte die chinesische Nachfrage bereits im Februar 2020 spürbar verringert. Erst im Juni 2020 erholten sich die deutschen Exporte wieder und stiegen um 15,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Aussichten für die Exportentwicklung sind aufgrund der reduzierten Vergleichswerte weiterhin sehr positiv. Die Zuwachsraten fallen jedoch etwas geringer aus.

15 Handelspartner im Blick

Auch die deutschen Exporte nach Irland, Italien, Russland, die Türkei, den Iran, nach Argentinien, Brasilien, Südafrika, Kanada, Mexiko, Indien und Südkorea werden in den Exporttrends monatlich unter die Lupe genommen. Ergänzt durch die Importentwicklung, Wirtschaftsdaten und Hintergründe bieten die Exporttrends einen schnellen Überblick über die Marktentwicklung wichtiger Handelspartner.

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