Deutsche Exporte bleiben stabil

Gunther Schilling, 15.08.2016. Die Nachfrageverschiebung in China setzt sich fort. Nach dem Minus von 14,1% im Jahr 2015 sanken die Bezüge aus dem Ausland von Januar bis Juli 2016 um weitere 10,5%. Vor allem Industriegüter leiden darunter, dass Chinas Binnenwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt – sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite. Dazu tragen unter anderem Investitionen in Forschung und Entwicklung bei. Ihre stärkere Berücksichtigung schlug sich auch in einer Neuberechnung der Wirtschaftsleistung wieder. Danach lag das chinesische BIP 2015 um 1,3% über dem bisher ermittelten Wert.

Doch der Weg zur eigenständigen Wirtschaftskraft ist noch weit. Nach wie vor bestehen 35% des Exports aus der Weiterverarbeitung importierter Vorprodukte. Die dabei erzielte Wertschöpfung ist weiterhin nicht so hoch, dass sich die Abwertungseffekte auf die Importkosten kompensieren ließen. Dazu tragen auch die weiterhin steigenden Arbeitskosten bei. Daher leidet der Export, obwohl die  Abwertung des Renminbi die preisliche Wettbewerbsfähigkeit erhöht hat. Aus deutscher Sicht entwickelten sich die Exporte nach China im ersten Halbjahr 2016 stabil, während die Einfuhr aus China sogar zulegen konnte.

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