Die Bedeutung deutscher Exporte in die USA hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Für deutsche Unternehmen stellen die USA mittlerweile einen wichtigen Schlüsselmarkt dar. Der hohe Bestand deutscher Investitionen untermauert diese ­Einschätzung. Zuverlässige und erfahrene Bankpartner sind gefragt, um deutsche Unternehmen auf ihrem Kurs in die USA aktiv zu unter­stützen.

Von Max Wolf, Director, KfW IPEX-Bank, Repräsentanz Nordamerika

Exporte haben einen hohen Stellenwert in Deutschland, sie stellen etwa 50% des deutschen Bruttoinlandsproduktes dar. Weltweit war Deutschland im Jahr 2011 mit 1.474 Mrd USD der drittgrößte Expor-teur, nach China (1.899 Mrd USD) und den USA (1.481 Mrd USD). Schwerpunkte deutscher Exporte sind Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Maschinen, Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse sowie pharmazeutische und chemische Produkte. Zusammengefasst werden vor allem Investitions- und Kapitalgüter exportiert, während beispielsweise landwirtschaftliche Güter eine eher untergeordnete Rolle spielen.

„Nur“ etwa 7% aller deutschen Exporte sind für die Vereinigten Staaten bestimmt – mit 74 Mrd EUR im Jahr 2011 sind die USA jedoch Deutschlands wichtigste Exportdestination außerhalb von Europa. Nach dem Einbruch durch die Finanzkrise im Jahr 2009 sind die deutschen Exporte mit durchschnittlich 15% pro Jahr wieder stark gewachsen, ebenso die Exporte in die Vereinigten Staaten. Hierbei ist auffällig, dass der Anteil amerikanischer Exporte an den weltweiten deutschen Exporten über die vergangenen drei Jahre sehr stabil geblieben ist, während er von 2002 bis 2009 zurückgegangen war. Maschinen sind mit 13 Mrd EUR das zweitwichtigste deutsche Exportgut, geschlagen nur von Autos und Autoteilen, die mit zirka 19 Mrd EUR die Rangliste anführen. Auch aus Sicht der USA ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner. Exporte aus Deutschland stehen an fünfter Stelle, nur China, Kanada, Mexiko und Japan liefern mehr.

Die starke Nachfrage in den USA nach Fahrzeugen und industriellen Geräten und Anlagen wirkt sich positiv auf deutsche Firmen aus. Gründe für einen potentiellen Exportanstieg auch im Jahr 2013 sind eine mögliche Erholung des US-Arbeitsmarktes, eine gesteigerte amerikanische Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie ein anhaltend niedriges Zinsumfeld. Dem gegenüber stehen allerdings ein hoher öffentlicher und privater Verschuldungsgrad, Probleme im Immobilienmarkt und eventuelle negative Einflüsse durch die Entwicklung in Europa. Zudem ist die Dynamik an neuen Investitionen aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise begrenzt. Entscheidend für Exporte sind auch der Wechselkurs und die damit verbundene Fragestellung, wie sich der Euro gegenüber dem US-Dollar entwickeln wird.

Auch bei Investitionen in den USA ist Deutschland führend. Mit einem Stand von 161 Mrd EUR an direkten bzw. 241 Mrd EUR an direkten und indirekten Investitionen ist Deutschland der fünftgrößte ausländische Investor in den USA, nach Großbritannien, Japan, den Niederlanden und Kanada. So weist die deutsch-amerikanische Handelskammer aus, dass viele große deutsche Unternehmen eine oder mehrere Niederlassungen in den USA haben und mehr als 500 Mio USD Umsatz in den USA oder Gesamtamerika erwirtschaften. Insgesamt haben deutsche Investitionen in den USA in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Anteil deutscher Investitionen in den USA an den deutschen Investitionen weltweit bewegte sich dabei relativ konstant bei 22% bis 23%.

Exporte langlebiger Kapital- und Investitionsgüter in die USA sowie Investitionen deutscher Unternehmen erfordern eine solide, langfristige Fremdkapitalfinanzierung und umfangreiches Expertenwissen in der Strukturierung von passgenauen Finanzierungslösungen. Wichtig ist dabei nicht nur das fachliche Know-how, sondern auch die regionale Kompetenz. International agierende Bankpartner, die Experten für den gesamten nordamerikanischen Markt (USA, Kanada und Mexiko) vor Ort beschäftigen, sind bestens aufgestellt, um deutsche exportorientierte Unternehmen auf dem Weg in diesen attraktiven Markt zu begleiten.

Die KfW IPEX-Bank hat eine Reihe von kleineren und größeren Finanzierungen begleitet – aktuell die Finanzierung eines Kreuzfahrtschiffs, das in einer deutschen Werft hergestellt und im Herbst 2015 an eine in Miami ansässige Reederei geliefert wird. Hierbei konnte auch ein vorteilhafter CIRR-Zinssatz (Commercial Interest Reference Rate) genutzt werden, der die Zinskosten für den Importeur deutlich senkt – ein attraktives Finanzierungsinstrument, zu dessen Inanspruchnahme die KfW IPEX-Bank fundiert beraten kann. Und auch bei Investitionen deutscher Unternehmen steht die Bank ihren Kunden zur Seite. Das vielfältige Produktangebot reicht vom Ankauf von Forderungen über Besteller- und Investitionskredite bis hin zu Akquisitionsfinanzierungen. Die Berater in der New Yorker IPEX-Repräsentanz sind Ansprechpartner für die gesamte NAFTA-Region.

Deutsche Exportunternehmen sollten sich bei der Wahl ihrer Bankpartner sicher sein, einen in zweifacher Hinsicht erfah­renen Experten an der Seite zu haben: Wichtig sind ausgereifte und bewährte fachliche Finanzierungsexpertise sowie verlässliches Markt-Know-how. Beides ist immens wichtig, um deutsche Exporte und Investitionen auch in Zukunft so gut wie bisher auf dem nordamerikanischen Markt abschneiden zu lassen.

Kontakt: max.wolf[at]kfw.de

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